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GER 202

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Liebe FD – Segler, auf der Klassenversammlung während der IDM 2013 in Herrsching wurde der Einsatz eines größeren Spinnakers sehr emotional diskutiert. Dazu möchte ich meine Ansicht als Diskussionsbeitrag darlegen. Ich bin in der FD – Klasse seit 1989 aktiv. Vorher habe ich 14 Jahre erfolgreich in der 470er – Klasse gesegelt. In der olympischen Zeit des FD bis 1992 hatten wir den „kleinen“ Spinnaker mit kurzem Spinnakerbaum zu bedienen. Wir waren alle sowohl körperlich als auch technisch gut ausgebildet und haben wesentlich mehr Zeit mit Segeln verbracht als wir das heute jemals können. Keiner hatte das Gefühl, dass er mit dem FD unterfordert wäre. Nach dem Ausschluss aus dem olympischen Programm wollte die FD – Klasse attraktiver werden um wieder auf die olympische Bühne treten zu können und es wurde der neue Spinnaker eingeführt. Mit dem neuen Spinnaker wurde der Spinnakerbaum verlängert, es musste die Spi-Rolle im Mast höher, der Spi-Baum Beschlag tiefer gesetzt werden, der Mast nach vorn abgesichert werden und das Barberholer-System verstärkt werden, auch die Entwicklung des Spinnakers an sich dauerte einige Jahre ehe man sagen konnte, ja das ist die vielleicht optimale Form. Wir sind mit dem Spi schneller geworden, aber Raumstrecken bei viel Wind sind wesentlich schwieriger zu fahren und die Manöver mit dem langen Baum sind nicht einfacher geworden. Auch finanziell war es für manche Segler ein Kraftakt, dies alles auf die Reihe zu kriegen. In den letzten Jahren hielt dann Carbon Einzug in der FD-Klasse. Zuerst für das Rigg. Dies mit der Erwartung und Aussage, dass es nicht wesentlich teurer wird als das Alu – Rigg. Das war aber nichts. Das Gesamtpaket ist mindestens doppelt so teuer wie vorher. Dazu noch Ruder und Schwert in Carbon und beim Preis für einen FD kann einem schwindelig werden. Trotzdem hat sich nach einem Knick in den 90er und Anfang 2000er Jahre die FD—Klasse vor allem in Deutschland Dank der hervorragenden Arbeit vieler Segler im Vorstand gut entwickelt. Einen Zulauf auch von Ex- FD Seglern ist gegeben, auch weil die Klasse in den letzten Jahren verlässlich war. Was ich heute kaufe, hatte und sollte für die nächsten Jahre Bestand haben. Jetzt soll der FD – wieder „attraktiver“ werden, indem ein noch größerer Spinnaker eingeführt werden soll. Umbauten am Mast/Boot sollen angeblich nicht nötig oder sehr gering sein. Dies glaube ich aus der Erfahrung heraus nicht. Das Boot wird noch schneller werden, Raumstrecken wieder schwieriger zu fahren sein, Manöver nicht einfacher sein, die Kraftentwicklung auf den Mast und das Barberholer-System zunehmen, an Starkwindregatten will ich dabei gar nicht denken und vielleicht fahren wir bald nur noch Up- and Down Wind Kurse. Und ehe die optimale Form des Spinnakers gefunden wird, wird noch einige Zeit vergehen. Die Frage ist für mich aber eigentlich nicht so sehr: Neuer Spinnaker oder nicht? Eher generell: Braucht der FD diese „Weiterentwicklung“ für seine Attraktivität, oder was braucht der FD in der Zukunft? Der FD ist attraktiv und hat eine gute und gesunde Klassenorganisation. Die meisten Segler, auch ich, haben eigentlich genug mit der jetzigen Technik an Bord zu tun und finanziell ist das Betreiben eines FD schon jetzt ein Kraftakt. Warum also wieder „Aufrüstung“ und wofür? Ich wünsche mir keine neuen und teuren Neuentwicklungen, eher ein Festschreiben des Status Quo. Bei Meisterschaften sollte nur noch ein Vorsegel vermessen und gefahren werden, benutzen doch die meisten Segler sowieso nur ein Vorsegel und finanziell ist das auch besser. Ich hoffe wir sehen uns auf den Regattabahnen und können mit konkurrenzfähigem Material und technisch gleichen Voraussetzung an den Start gehen. Sportliche Grüße Jörn Borowski

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